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Berserk – Das goldene Zeitalter II (Review, Blu-ray, Deutschland)

by TMSIDR

Zur Abwechslung gibt es hier mal wieder einen kleinen Review, zu einem gar nicht mal kleinen Film mit einem wirklich alles andere als kleinem Hauptcharakter, der ein überhaupt nicht kleines Schwert dabei hat…

Dieses Mal bekam ich die Blu-ray in der Verkaufsversion, so dass ich nun auch mal die physikalischen Extras mir etwas genauer anschauen konnte. Wer übrigens mit den Berserk-Filmen noch nichts anfangen kann: Zu Teil 1 habe ich auch einen Artikel geschrieben.

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Die Box ist recht stabil und matte Aufdruck hochwertig.

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Der FSK-Aufkleber müsste sich mit etwas Geschick ablösen lassen.

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Sehr schön finde ich, dass auch das Innere der Box bedruckt ist, wobei ich nicht so gut finde, dass der Inhalt sich recht locker innen bewegen konnte.

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Es gibt ein „Design Book“, einen Schlüsselanhänger, einen „Filmguide“ und Postkarten.

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Das Design Book beinhaltet Illustrationen, Kulissen (Hintergründe) und Entwürfe.

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Es besteht aus 32 farbigen Seiten und bietet u.a. Entwürfe zu den neuen Kostümen der Charaktere. Bis auf ein paar japanischen Notizen bei Zeichnungen gibt es keinen Text.

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„Der Offizielle Filmguide“ hat auch 32 Seiten, aber weitaus mehr „Inhalt“ als das andere Booklet. Zunächst wird auf 2 Seiten ein kleiner Rückblick geliefert, aber dann beginnt der Teil, den man erst lesen sollte, wenn man den Film geschaut hat. Die fotografierten Seiten beinhalten auch den ein oder anderen Spoiler, wenn man genau hinschaut…also Vorsicht!

Auf 4 Seiten wird die Handlung behandelt.

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Dann wird sich auf 6 Seiten um die Handlung aus Sicht der 4 Haupt-Charaktere gekümmert, und es folgen 2 Seiten mit Interviews mit ihren Seiyuus.

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Auch die Sprecher der Nebencharaktere kommen zu Wort und sogar ein Überblick über die Figurenkonstellationen im Berserk-Universum wird auf 2 Seiten geboten.

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Im restlichen Booklets kommen die Macher im Hintergrund zu Wort, u.a. der Komponist des Soundtracks Shiro Sagisu.

Auch dieses Booklet ist komplett farbig und macht einen wertigen Eindruck. Bis auf einen scheinbar falschen Screenshot sind mir dort keine Fehler aufgefallen und ich fand den Informationsgehalt sehr hoch. Auch kommt bei manch Aussage der Humor auch nicht zu kurz. Nur die Schrift ist schon etwas klein teilweise, aber immer noch lesbar. Da vermutlich der Aufbau aus einer japanischen Fassung übernommen wurde, lässt sich dies wegen der höheren „Inhaltsdichte“ pro Zeichen in der japanischen Sprache so etwas bei einer Übertragung in eine andere Sprache auch nicht vermeiden, wenn man das Layout beibehalten möchte.

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Der Film selbst liegt in einer Standardhülle bei, die auch ein Wendecover bietet.

Der Inhalt

Guts kämpft nun schon seit 3 Jahren mit Griffith und der Söldnertruppe „Die Falken“ siegreich in Schlachten und der hundertjährige Krieg zwischen dem Königreich Midland und dem Tudor-Imperium nähert sich der Entscheidung. Allerdings wird unser „Held“ zunächst mit Casca von ihrem Trupp beim Versuch ihr im Kampf zur Seite zu stehen, von seinen Kameraden getrennt. Zwar ist sie immer noch eifersüchtig auf das hohe Ansehen von Guts bei Griffith, aber die beiden kommen sich doch langsam näher. Sie geraten darauf in einen Hinterhalt und während seine Mitstreiterin Hilfe holt, gelingt es Guts die rund 100 Mann starke Einheit im Alleingang zu besiegen. Kaum ist die Söldnertruppe wieder vereint, schlägt Griffith dem König vor, die als unannehmbare geltende Festung Dordrey alleine mit seinen „Falken“ anzugreifen….

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Der 2. Film schließt recht nahtlos an den ersten an, wobei ich mangels Mangakenntnissen nicht genau sagen kann, in wiefern hier Szenen fehlen oder man sich bei der Umsetzung der Vorlage Freiheiten genommen hat. Wieder führt Toshiyuki Kubooka Regie und Studio 4°C sorgt für die Animationen, so dass sich die Unterschiede zum Vorgänger in der Inszenierung und in der Optik stark in Grenzen halten. Da man sich hier natürlich an den Verlauf der Vorlage mehr oder weniger halten muss, hat der Film wieder eine etwas ungewöhnliche Struktur, denn während fast die gesamte erste Stunde fast durchgehend Schlachtszenen bietet, ist das letzte Drittel deutlich ruhiger, wobei hier noch wichtige Dinge passieren, nur wird die Action deutlich in den Hintergrund gestellt. Hier erlebt man dann viel Charakterentwicklung und das Drama nimmt wortwörtlich seinen Lauf, so dass man am Ende des Films sehr gespannt darauf ist, wie es weiter geht.

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Ich sah den ersten Teil zuletzt beim Release, aber ich fand die Kampfszenen noch einmal deutlich imposanter, vor allem Guts‘ Kampf gegen die Übermacht ist gelungen inszeniert worden und zeigt „mittelalterlichen“ Schwertkampf mit all seinen blutigen Details. Soldaten werden von seinem riesigen Schwert zerteilt, Körperteile fliegen durch das Bild und das Blut fließt hektoliterweise. Langweilig werden diese Sequenzen nie und auch wenn die Kämpfe durchgehend brutal sind, erscheinen sie mir bislang nicht zum Selbstzweck zu verkommen. Man verzichtet auch auf allzu detaillierte Nahaufnahmen, so dass der Ekelfaktor relativ gering bleibt, zumindest meiner Meinung nach, so etwas ist natürlich sehr subjektiv. Auch bei anderen Sequenzen ist der Film durchaus sehr schonungslos und zeigt, wenn es passt, auch nackte Haut und „schreckt“ auch vor einer Sex-Szene nicht zurück. Berserk bleibt halt Berserk, wobei ich, wie gesagt, nicht beurteilen kann, wie originalgetreu manch Szene hier umgesetzt wurde.

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Gehetzt kam mir dieser Film nicht mehr vor, auch wenn klar wurde, dass manch Nebencharakter nur selten auftauchen darf, was man vor allem bei den vielen Mitgliedern der „Falken“ merkt, die oftmals etwas blass bleiben. Die Charakterentwicklung der Hauptcharaktere bleibt aber durchaus verständlich, vor allem wenn man sich die Handlung des Vorgängers noch einmal ins Gedächtnis ruft (welche am Anfang des Films kurz zusammengefasst wird). Ein Wermutstropfen bleibt aber auch im zweiten Film bestehen: Der Film setzt den Computer zu oft ein für meinen Geschmack. Vor allem in den Kämpfen scheint nur wenig handgezeichnet zu sein, höchstens bei Nahaufnahmen wurde „klassisch“ gezeichnet. Als Regel kann man sagen, dass fast jeder Charakter in Rüstung computeranimiert wurde und je „weniger“ die Charaktere anhaben, desto eher wurde auf den Computer verzichtet.

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Die Animationen der Charaktere sind durchaus in Ordnung, aber irgendwie erinnert es immer etwas an ein Videospiel und vor allem normale Soldaten haben recht simple Gesichtszüge, so dass sie etwas leblos aussehen. Allerdings wäre es ein unmögliches Unterfangen diese Schlachten klassisch zu animieren und ich muss auch sagen, bei manch Szene erkannte ich den Ursprung nicht, aber meiner Meinung nach hätte es dem Film gut getan, wenn man sich öfter für den normalen Animestil entschieden hätte. Gerade durch diesen Wechsel der Technik wirkte alles nicht unbedingt aus einem Guss. Immerhin werden aber die Vorteile des Computer vernünftig genutzt, denn die Kampfszenen wirken sehr dynamisch und die Kamera macht Bewegungen, die man nur unter großer Mühe per Hand animiert hätte umsetzen können. Vielen anderen Filmen gelingt es aber auch manch Massenszene überzeugend zu animieren, ohne komplett auf den Computer zurückgreifen und ich hätte es bevorzugt, wenn man hier einfach dosierter vorgegangen wäre.

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Wenn per Hand animiert wurde, bekommt man für Kinoverhältnisse eine gute Qualität geboten und vor allem die Hintergründe sehen sehr passend für das Setting aus. Die Musik steuerte wieder Shiro Sagisu bei (Evangelion, Bleach), der wieder einen gewohnt epischen Soundtrack abliefert. Die japanischen Sprecher überzeugen auch durchgehend und vor allem ist es schon interessant mal Aki Toyosaki (Yui in K-ON!) in so einem Film zu hören, denn der Rest der Charaktere wird oft von Leuten gesprochen, die in Japan als Synchronsprecher für Hollywoodfilme sprechen, so dass die Synchronisation sich etwas weniger animemässig anhört als man das sonst gewohnt ist.

Die Technik

Die Filme der Reihe entstehen in recht kurzen Abständen, so dass sich die technischen Gegebenheiten zwischen den Teilen nicht stark ändern werden. Man kann also hier auch keinen großen Unterschied in der Optik sehen können. Wie der erste Film zeigt der zweite Film wieder ein leicht verschwommenes Bild, dessen Schärfe bei weitem nicht an den K-ON!-Film oder Children who chase Lost Voices from Deep Below herankommen kann. Zwar habe ich nicht direkt auffällige Artefakte beim normalen Anschauen gesehen, aber viele Verläufe wirken doch etwas grob, allerdings kann ich ohne die japanischen BDs gesehen zu haben nicht gut beurteilen, ob das durch die nicht allzu hohe Bitrate kommt, oder ob das schon im Originalbild so war. Wenn man genauer hinschaut, kann man aber sehen, dass Flächen mit Abstufungen etwas unruhig und gröber aufgebaut sind, so dass mehr Bitrate hier vielleicht wirklich ein etwas besseres Ergebnis geliefert hätte. Allgemein wirkt der Film aber auch nicht sonderlich kontrastreich und vor allem nicht bunt, was aber so gewollt sein wird.

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Den Surround-Mix der japanischen Spur fand ich sehr überzeugend und sowohl die hinteren Boxen wurden vernünftig ausgenutzt als auch die Tonqualität war gut. Mich wunderte allerdings beim Start des Films etwas, dass die Dialoge in den Rückblenden in der japanischen Spur nicht immer synchron zum Bild waren, was durch die etwas verwirrend platzierten Schnitte zu kommen scheint. Auch erscheinen am Anfang Untertitel, die scheinbar von einem Erzähler stammen, aber man hört keine Stimme (zumindest auf meinem PC in XBMC und auf meinem Blu-ray-Player). In diesem Moment wird auch eine dt. Texttafel eingeblendet. Nach dem Vorspann ist mir aber nichts dergleichen wieder aufgefallen.

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Die deutschen Untertitel sind keine Dubtitles und mir sind keine Probleme bei Ausdruck oder Rechtschreibung aufgefallen. Ich habe nur kurz in die deutsche Synchronisation reingehört und kann mich nicht mehr an Guts im ersten Teil erinnern, aber fand seine Leistung im 2. Teil wirklich gut in den Szenen, die ich getestet habe. Der Sprecher wurde nämlich ausgetauscht (Teil 1: Ozan Ünal; Teil 2: Marcel Collé). Gründe dafür sind mit nicht bekannt.

Hier die deutschen Stimmen, die hinten im „offiziellen Filmguide“ genannt werden:

Guts … Marcel Collé (im ersten Film war es noch Ozan Ünal)
Griffith .. Nico Mamone
Casca … Anja Stadlober
Charlotte … Jennifer Weiß
Corkus…Thomas Petruo
Judeau…Dirk Petrick
Bazooso…Gerald Paradies
Gaston…Steven Merting
König von Midland…Helmut Gauss
Julius…Marco Kröger
Gien…Nils Nellessen
Zodd…Jörg Hengstler

Synchronisation…Eurosync

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Die Menüs entsprechen dem Stil des ersten Teils und funktionierten bei mir wie erwartet.

Bonusmaterial gibt es bis auf ein paar Trailer zu Universum Anime Werken keines, dafür gibt es die physikalischen Extras. Wenn ich das richtig sehe, gab es in Japan On-Disc-Extras, z.B. Interviews, allerdings lese ich dort nur etwas von einem 24seitigen Booklet.

Spezifikationen

Größe des Hauptfilms: 21.594.832.896
Gesamte Disk: 23.209.501.922
Bild: 

MPEG-4 AVC Video        21000 kbps          1080p / 23,976 fps / 16:9 / High Profile 4.1

Ton:

DTS-HD Master Audio German 4022 kbps 5.1 / 48 kHz / 4022 kbps / 24-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 24-bit)
DTS-HD Master Audio Japanese 4148 kbps 5.1 / 48 kHz / 4148 kbps / 24-bit (DTS Core: 5.1 / 48 kHz / 1509 kbps / 24-bit)

Untertitel: 

Deutsch

Ländercode:
B

BDInfo

Weitere Screenshots

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Fazit

Wie bei den meisten Trilogien sollte man den Vorgänger gesehen haben und auch hier kann man sagen: Wenn man Teil 1 mochte, wird man auch mit Teil 2 mögen. Ich fand ihn sogar etwas besser als Teil 1. Vor allem kann man sich an der der CGI-Optik in vielen Szenen stören, aber Kenner von Teil 1 wissen dann sowieso schon, auf was sei sich einlassen. Ich fand das zwar etwas störend, aber die ~90 Minuten vergingen trotzdem wie im Fluge und ich fühlte mich gut unterhalten. Zudem bin ich nun schon gespannt, wie diese Filmreihe enden wird. Für Sammler loht sich der Kauf dieser Fassung besonders, da man wirklich selten so viel physikalischen Bonus bei einer deutschen Anime-Blu-ray geboten bekommt.

Vielen Dank an Universum Anime für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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